Bergwandern in den Dolomiten vom 30.08. – 04.09.2022

Für die einen das erste Mal, für andere schon Routine, ging es Ende August mit Rucksack, Bergschuhen und Wanderstöcken auf eine 6-tägige Hüttentour im Naturpark Fanes in den Dolomiten. Schroffe Felswände, tiefblaue Seen, anstrengende Aufstiege, waghalsige Abstiege und atemberaubende Aussichten – all das sollte in den nächsten Tagen auf dem Programm stehen.


30.08.2022
Als die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Bergwandergruppe gegen Nachmittag des ersten Tages nach und nach beim Ausgangspunkt dieser Tour, der Pederü-Hütte auf 1548m, eintrudelten, präsentierten sich die Dolomiten zunächst jedoch von einer anderen Seite – das Wetter trüb und regnerisch, der Himmel grau und wolkenverhangen. Ein Blick auf den Wetterbericht offenbarte zudem die Prognose von Gewitter. Beim gemeinsamen Abendessen stellte sich somit die bange Frage, wie sich das Wetter entwickeln würde und ob die Tour wie geplant stattfinden könne. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf ging es für alle ins Bett…

31.08.2022
Der nächste Morgen starte mit der erleichternden Erkenntnis, dass das Gewitter über Nacht durchgezogen war. Nach einem ausgiebigen Frühstück stand der geplanten Tour somit nichts im Weg. Von der Pederü-Hütte ausgehend ging es über die Lavarella-Hütte hinauf zum Antonius-Joch auf 2450m. Nach anschließendem Abstieg durch ein von Schuttkegeln dominiertes Tal, verlief der restliche Weg entlang der mächtigen Heiligkreuzwand zur Heiligkreuzhütte (2045m). Diese stellte das Etappenziel des Tages dar. Die Heiligkreuzhütte überzeugte nicht nur durch ihr altes und uriges Gemäuer, sondern insbesondere durch das mehrgängige Abendessen zu kleinem Preis, an das sich
die eine oder andere Person in den nächsten Tagen immer wieder sehnsüchtig erinnern sollte.

01.09.2022
Der dritte Tag der Tour startetedirekt mit der Besteigung des Heiligkreuzkofels (2907m). Dazu teilte sich die Gruppe in zwei Teile auf. Während die einen über die Medesc-Scharte aufstiegen, rüsteten sich die anderen mit Klettersteigset, Helm und Handschuhen und kraxelten über den Heiligkreuzkofel-Steig aufwärts. Angekommen auf dem Gipfel entschied sich ein Teil der Wandergruppe noch auf die Zehnerspitze (3026m) weiterzugehen. Diese musste über einen steilen, aber kurzen Steig erklommen werden. Der Lohn war nicht nur ein Panorama mit Regenbogen, sondern auch das befriedigende Gefühl die 3000m-Marke geknackt zu haben. Sowohl vom Heiligkreuzkofel als auch der Zehnerspitze ging der weitere Weg über die traumhafte Fanes-
Hochebene zur Lavarella-Hütte auf 2050m.

02.09.2022
Am vierten Tag führte die Bergtour bei bestem Wetter entlang des Dolomiten-Höhenweges über die Hochebene der Fanes zur Forcella del Lago (2477m). Von dort ging es durch eine steile Geröllrinne hinunter zum Lago di Lagazuoi (2180m). Nach einer ausgiebigen Pause am sonnigen Seeufer begann der letzte und anstrengendste Teil des Tages. Stetig ansteigend teils in steilen Serpentinen führte uns die Tour hinauf zum Gipfel des Kleinen Lagazuoi (2778m). Die unweit des Gipfels gelegene Lagazuoi-
Hütte auf 2752m stellte das Lager der heutigen Etappe dar.

03.09.2022
Der nächste Morgen startete mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang, der den Himmel über den Dolomiten in ein feuriges Rot tauchte. Nachdem sich alle beim Frühstück gestärkt und ihre mitgebrachten Stirnlampen hervorgekramt hatten, ging es durch einen Stollen aus dem Ersten Weltkrieg steil hinab zum Fuß des Lagazuoi. Während ein Teil der Gruppe bequem mit der Seilbahn wieder nach oben fuhr, quälten sich die anderen die ca. 670hm über den Kaiserjägersteig wieder hinauf auf den Kleinen Lagazuoi. Oben angekommen ging es auf der entgegengesetzten Seite wieder hinunter und weiter über die Hochfläche der Fanes. Gegen Mittag erreichten die Gruppen nacheinander die Scotoni-Hütte und kehrten zu einem Mittagessen ein. Mit wiederhergestellten Kräften ging es anschließend auf langer Wandertour zurück zur Lavarella-Hütte.


04.09.2022
Sonnschein und strahlend blauer Himmel – bei unserem kurzen Abstieg zur Pederü-Hütte am letzten Tag der Tour präsentierten sich die Dolomiten noch einmal von ihrer besten Seite. Unten angekommen ließ die Bergwandergruppe die letzten Tage noch einmal Revue passieren und verabschiedete sich voneinander. Angefüllt mit wunderschönen Erinnerungen ging es für alle mit Auto oder Bahn zurück in Richtung Heimat.

von Maurus

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